Mutterliebe
 

Was bist Du kalt, mein Kind
Wie Grabeserd, wie Flussgestein
Komm, ich bett Dich warm
Sollst nie mehr unbehütet sein

Bist noch schwach, mein Kind
Kein Zittern, kaum ein Ton
Du atmest schwach, so still
Sag doch: schläfst du schon?

Deine Haut ist blass, mein Kind
Wie Marmor, wie zu dünnes Eis
Dunkle Flecken auf der Haut
Brechen fast perfektes Weiß

Was bist Du leicht, mein Kind
Federgleich und viel zu zart
Wo pralles Leben schwand
Ragen kleine Knochen hart

Leid bleibt ewig ungewohnt.
Denn als mein Kind ins Leben kam
Wars der gleiche Schmerz wie jetzt
Als ich es aus dem Grabe nahm